Versicherungsprämien im Fuhrpark nachhaltig senken

Versicherung für den Fuhrpark

Um den Fuhrpark gegen aufwendige Reparaturen, Unfälle, Fahrzeugausfälle und Diebstähle zu schützen, empfiehlt es sich eine Versicherung abzuschließen. In den letzten Jahren sind die Versicherungsprämien, die bis zu 15 % der Fuhrparkkosten ausmachen, teilweise deutlich gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass die Preise für Reparaturen aufgrund steigender Personalkosten anziehen. Zudem werden die Material- und Ersatzteile immer teurer. Dies wird bedingt durch die zunehmende Komplexität von Fahrzeugen, die immer mehr Assistenzsysteme beinhalten sowie der steigenden Anzahl an Elektroautos. Bereits 27 % der Unternehmen in Deutschland setzen Elektrofahrzeuge in ihrem Fuhrpark ein.

Herausforderung für Fuhrparkverantwortliche

Fuhrparkleiter stehen nun vor der Herausforderung, den steigenden Versicherungsprämien aktiv entgegenzuwirken. Eine wichtige Kennzahl hierbei ist die Schadenquote. Die Schadenquote errechnet sich aus:

Kosten (Schadenanzahl * Reparaturhöhe) / Beiträge (Versicherungsprämie) * 100

Für Fuhrparkverantwortliche ist es notwendig, die Schadenquote unter 70 % zu halten, denn dann erhöhen die Versicherungen die Beiträge in der Regel nicht. Die Schadenquote sollte jedoch nicht einzeln, sondern gemeinsam mit dem Risikomanagement im Fuhrpark betrachtet werden. Denn ein vorausschauendes Risikomanagement, wie Unfallverhütungsvorschriften oder Fahrerschulungen helfen dabei, die Gefahr eines Schadens oder Unfalls zu verringern. Durch die gemeinsame Betrachtung der Schadenquote sowie dem Risikomanagement können die Bereiche im Fuhrpark identifiziert werden, mit denen Fuhrparkverantwortliche

1. den Umfang und Anzahl der Schäden senken,
2. die Reparaturkosten reduzieren
3. und die Versicherungsfälle aktiv steuern können.

Maßnahmen zur Senkung der Versicherungsprämie

Fuhrparkverantwortliche haben eine Vielzahl an Möglichkeiten, um aktiv die Einflussfaktoren der Prämie zu senken.

  1.  Eine ausführliche Schadenanalyse
    Diese hilft dabei, Schwachstellen und Besonderheiten des Fuhrparks aufzuzeigen: Wo passieren die meisten Unfälle? Welche Schäden kommen am häufigsten vor? Wer seinen Fuhrpark gut analysiert, findet Wege, die potenziellen Gefahren aufzudecken und dahingehend Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Eindeutige Schadenmanagementprozesse einführen
    Klare Prozesse helfen dabei, das Schadenmanagement effizienter zu gestalten. Wenn die Fahrer:innen wissen, was in einem Schadenfall zu tun ist, bekommen Fuhrparkleiter aussagekräftige und vollständige Schadendaten und können darauf basierend bessere Entscheidungen treffen.
  3. Schadenfreies Fahren belohnen
    Haben Mitarbeiter:innen Anreize, die Schäden am Fahrzeug so gering wie möglich zu halten, werden sie im Straßenverkehr mehr Acht geben. Genauso verhält es sich auch, wenn Schäden am Auto sanktioniert werden oder sogar eine Selbstbeteiligung bei Fahrer:innen anfällt.
  4. Technische Maßnahmen einführen
    Um Unfälle beim Einparken oder Überholen zu verhindern, können Fahrerassistenzsysteme, wie Rückfahrkamera oder eine “Toter Winkel”-Warnung, dabei helfen, die Schadenquote im Fuhrpark zu senken. Auch gezielte Sicherheitstrainings helfen, die Fahrer:innen besser für die Gefahren des Straßenverkehrs zu schulen.
  5. Kosten der Reparaturen durch strategische Beschaffung reduzieren
    Fuhrparkverantwortliche sollten sich bewusst damit auseinandersetzen, wo sie die Fahrzeuge reparieren lassen. OEM-Werkstätten sind in der Regel teurer als freie Werkstätten, von denen viele ebenfalls nach Herstellervorgaben reparieren. Eine weitere Möglichkeit ist, sich einem Netzwerk anzuschließen, das durch einen Einkaufsverbund günstigere Reparaturkonditionen bei gleichbleibender hoher Qualität anbieten kann.
  6. Nicht alle Schäden an die Versicherung melden
    Wer kleinere Schäden bewusst selbst übernimmt und diese nicht an die Versicherung meldet, kann somit die Schadenquote reduzieren. Denn diese Schäden fließen nicht in die Berechnungen der Versicherung mit ein.

Umsetzung von Schadenmanagement in der Praxis

Fuhrparkverantwortlichen stehen verschiedene Möglichkeiten offen, Schäden abzuwickeln und damit Einfluss auf die Schadenquote zu nehmen.

  1. Excel-Tabellen
    Eine gängige Methode Schäden und Reparaturkosten zu erfassen, sind Excel-Tabellen. Dort werden alle Daten manuell erfasst. Auch Analysediagramme können händisch erstellt werden. Der Nachteil ist, dass diese Methode fehleranfällig ist. Seien es z. B. falsch übertragene Daten oder Programmabstürze, bei denen Daten verloren gehen. Zudem kann in einem großen Fuhrpark die Transparenz und Übersichtlichkeit verloren gehen, vor allem, wenn nur eine Person dafür zuständig ist.
  2. Outsourcing an einen externen Dienstleister
    Fuhrparkleiter können mit externen Experten zusammenarbeiten und Aufgaben in der Schadenabwicklung an diese auslagern. Der Dienstleister kümmert sich dann um die Abwicklung der Reparaturen und die Abstimmungen mit den Versicherern. Arbeitet der Dienstleister mit einem Werkstattnetzwerk zusammen, kann teilweise günstiger repariert werden. Jedoch geht Outsourcing häufig mit einem Transparenzverlust einher. Zudem erhalten viele Dienstleister Provisionen auf Reparaturen, was dafür sorgen kann, dass mehr repariert wird, als notwendig ist.
  3. Softwarebasiertes Management
    Das Beste aus beiden Welten vereint eine Software für das Schadenmanagement. Mit einer Software können Fuhrparkleiter:innen mit Experten zusammenarbeiten und gleichzeitig die Transparenz und Übersicht über ihren Fuhrpark behalten. Schäden und Unfälle werden digital gemeldet und übersichtlich in einer Weboberfläche dargestellt. Die Fuhrparkverantwortlichen haben so alle Informationen und Bilder zum Schaden vorliegen und dadurch eine optimale Entscheidungsgrundlage, ob ein Schaden repariert oder für ein anderes Mal zurückgestellt werden soll. Soll repariert werden, kann dies entweder bei den gewohnten Servicepartnern erfolgen oder in einem Werkstattnetzwerk mit gut verhandelten Konditionen. Ausführliche Analysen helfen dabei, die Schadenursachen, sowie die Schadenquote schnell und einfach anzuzeigen und darauf basierend Maßnahmen abzuleiten. Auf Wunsch können auch Aufgaben ausgelagert werden.

Fazit:
Die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen aktuellen Situation im Schadenmanagement bietet für Fuhrparkverantwortliche eine sehr gute Möglichkeit Kosten im Fuhrpark nachhaltig zu reduzieren. Im Gegensatz zu den großen Kostenblöcken Kraftstoffpreisen oder Leasingraten lässt sich die Versicherungsprämie sehr gut mit den hier erläuterten Maßnahmen aktiv reduzieren. Eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Autor: Dr. Moritz Weltgen, CEO Repairfix

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