25 Jahre SIGNalwirkung

Interview Flottenmanagement

Jubiläums-Interview mit Markus Schaeffler, geschäftsführender Gesellschafter / CEO bei der SIGNal Design GmbH

Flottenmanagement: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum 25-jährigen Firmenjubiläum von SIGNal Design, Markus. Wie werdet ihr das Jubiläum begehen?

Markus Schaeffler: Laut Handelsregistereintrag sind wir bereits am 1. März dieses Jahres 25 Jahre alt geworden. Und dieses Ereignis haben wir im kleinen Kreis der Mitarbeiter gefeiert. Tatsächlich sind aber alle Mitarbeiter zur Abendveranstaltung unseres Flottentages am 12. Oktober eingeladen, um gemeinsam mit unseren Gästen das Jubiläum noch einmal groß zu feiern. Eine explizite Jubiläumsfeier für unsere Kunden wird es aber nicht geben.

Flottenmanagement: Ein Vierteljahrhundert ist eine lange Zeit. Kannst du uns einen kurzen Abriss bezüglich der Meilensteine von SIGNal Design geben?

Markus Schaeffler: Wir sind als kleiner lokaler Beschrifter, wie es üblich ist in unserer Branche, gestartet, der die Handwerkerautos in der näheren Umgebung beschriftet hat. Dies blieb erst einmal so, bis ein Fahrzeugeinrichter kam und uns fragte: „Markus, wir haben einen Transporter für die IAA in Hannover. Kannst du bitte auf diesem visualisieren, dass wir jetzt eine neue Einrichtung für Paketdienste haben, aber ohne Worte?“ Daraufhin hat mir mein befreundeter Künstler Timo Wuerz fliegende Pakete gemalt. Mit diesem Design sind mein heutiger Prokurist Andreas Zinsmeister und ich nach Hannover gefahren und haben den Transporter im VW-Werk beklebt. Kurze Zeit später war dann die IAA und wir ließen es uns nicht nehmen, dorthin zu fahren, gerade weil ein Fahrzeug mit unserer Beschriftung auf dem VW-Stand stand. Die Resonanz war auch gut und wir fragten uns, ob so etwas nicht auch interessant für Opel wäre, die auf der IAA die Weltpremiere des neuen Vivaros feierten. Mit dieser Idee sind wir zum Opel-Stand, wo wir auf zwei Herren aus dem Marketing stießen, die uns zu einem Gespräch in deren Besprechungsräume einluden. Völlig überraschend trafen wir dort auf Franziska van Almsick, die sich gerade auf ihren Starauftritt vorbereitete. Wir haben uns gut mit den beiden Herren unterhalten und Visitenkarten ausgetauscht, aber gedacht: „Die melden sich im Leben nicht wieder. Aber der Kaffee war gut und wir haben Franziska van Almsick getroffen. Also alles gut.“ Vier Wochen später klingelte das Telefon und Andreas vom Opel-Marketing war dran: „Du machst doch Folierungen? Wir haben hier Vivaros, die beschriftet werden müssen, und jeder Opel-Händler soll einen bekommen mit ‚der neue Vivaro‘. Kannst du das?“ Natürlich ließen wir uns diese Chance nicht entgehen und hatten relativ schnell einen Auftrag über 1.000 Fahrzeuge. Das Problem war nur, dass wir damals nur einen Plotter hatten, der für diesen Auftrag gefühlte drei Jahre, sechs Monate und zwölf Tage kontinuierlich gelaufen wäre, bis wir die Fahrzeuge überhaupt erst hätten bekleben können. Daraufhin haben wir Branchenkollegen aktiviert und einen Bus mit Studenten organisiert, womit wir nach Zeebrügge gefahren sind, wo die Fahrzeuge standen. Dort angekommen, fiel uns auf, dass eine Möglichkeit fehlte, an den Autos zu arbeiten. Kurzerhand haben wir einen Zeltbauer gefunden, der uns ein Zelt samt Beleuchtung organisieren konnte. Das Lustige hierbei, bei der Beleuchtung handelte es sich um einen Kronleuchter. Trotz der Widrigkeiten, die unser erster Großauftrag mit sich brachte, stand seitdem fest, dass ich nicht nur der lokale Beschrifter sein möchte, sondern gerade weil die Planung und Abwicklung eines solchen Auftrags mir so viel Spaß machte, der größte Beschrifter in Deutschland werden will. Kleine Randnotiz: Andreas aus dem Opel-Marketing war Andreas Marx, damals Projektleiter Opel Vivaro, bis Januar dieses Jahres Opel-Deutschland-Chef und jetzt Geschäftsführer der konzerneigenen Niederlassungen Stellantis & You. So klein ist die Welt.

Der zweite Meilenstein folgte rund zehn Jahre später: 2008 wurde der Neubau im Schwäbisch Haller Solpark bezogen, leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt für unser aufstrebendes Unternehmen, da die Wirtschaftskrise gerade begann. Daraufhin bin ich selbst sehr aktiv im Vertrieb geworden und bin auf eine Ausschreibung der Commerzbank gestoßen: 1.600 Filialen sollten aufgrund der Fusion mit der Dresdner Bank in acht Wochen umgerüstet werden. Natürlich für uns allein unmöglich, daher haben wir uns auch hier wieder mit drei Branchenkollegen zusammengetan und uns Deutschland geografisch aufgeteilt. Mit dieser Idee sind wir in die Projektpräsentation und waren doch eher überrascht, dass es dann hieß: „Dann macht ihr das mal.“ Etwas verunsichert, ob wir uns nun freuen sollten oder ob diese Mammutaufgabe unser Untergang bedeutet, haben wir auch dieses Projekt mit einem ähnlichen Hauruck wie bei Opel erfolgreich abgeschlossen und sind tatsächlich an dieser Aufgabe wieder stark gewachsen. Das aber nicht unbedingt in puncto Bekleben, denn das können wir, sondern beim Projektmanagement. Gleichzeitig waren wir 2008 zusammen mit unseren Branchenkollegen die erste Firma, die papierlos arbeiten konnte. Ein Quantensprung für uns, der auch aus einer ungewohnten Herausforderung entstand: So wurde das Projekt von Roland Berger begleitet, die mit allerlei Excel-Listen und Ampelsystemen einen straff durchorganisierten Zeitplan vorgegeben haben. Natürlich hatten die 120 Monteure aus den vier Betrieben 2008 nicht die technische Ausrüstung, um elektronisch ein Feedback an Roland Berger zu senden. Also haben wir kurzerhand eine Europalette Laptops organisiert und die Laptops eingerichtet, welche uns auch nach dem Projekt treue Dienste erwiesen haben.

Flottenmanagement: SIGNal Design ist für viele Unternehmen – insbesondere aufgrund der Flottenbeschriftungen – ein Begriff, doch ihr bietet noch viel mehr an. Wie könnt ihr eure Kunden beim Marketing unterstützen?

Markus Schaeffler: Groß geworden bin ich von Anfang an mit der Überlegung: Flottenbeschriftung ist ein Investitionsgut, das Fahrzeug fährt wenigstens drei Jahre und wenn der Kunde keinen großen Fuhrpark hat, höre ich von dem in dieser Zeit nichts. Also stellte sich mir relativ früh die Frage, welche Marketingmöglichkeiten darüber hinaus bestehen. Schon immer gehören Lichtanlagen und Beschilderungen als weitere Investitionsgüter, aber auch Werbemittel bei uns dazu, was vor 25 Jahren überhaupt nicht üblich war. Denn es gab entweder Werbetechniker oder Werbemittelhändler, heute natürlich in unserer Branche vollkommen üblich. Als Pionier war es uns nun möglich, stetig mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben, denn wenn Werbemittel aufgebraucht waren, wurden neue bestellt und man hat nebenher erfahren, wann die nächsten Fahrzeuge kommen. Dieser rege Kundenkontakt war und ist ein wichtiges Bindeglied, wodurch wir uns immer weiterentwickeln und wachsen konnten. Das neueste „Baby“, was sich hieraus entwickelt hat, ist mobiliTree: Nicht für jedes Unternehmen sind Beschriftungen relevant, aber für andere Kunden und unsere Partner können sich durchaus geschäftliche Beziehungen ergeben. Daher war die Idee von Sebastian Kreuzer, diese Kontakte zusammenzubringen und beide Seiten miteinander zu vernetzen. So entstand übrigens auch 2013 die Idee zu unserem Flottentag.

Wie vielleicht schon aus unseren Meilensteinen erkennbar, bieten wir unsere Services auch im Filialbereich an. Das heißt nicht unbedingt nur Filialbeschriftungen, sondern wir bieten beispielsweise auch Folien für das Interieur an, die neben einem schönen Design auch eine Schallschutzfunktion haben oder eben mit Strukturen aus natürlichen Materialien den Innenräumen ein ganz neues Flair verleihen.

Noch kurz etwas zu unseren Stärken: Durch unsere eigenen Standorte und über unser Partnernetzwerk können wir in ganz Deutschland sowie den angrenzenden Ländern die gleiche Produktions- und Montagequalität anbieten. Das ist einmalig und setzt auch entsprechendes Know-how im Prozesssowie Projektmanagement voraus. Gleichwohl setzen wir von Anfang an auf die Premiumserien der Folienhersteller, die weltweit am besten aufgestellt sind. Dadurch geben wir unseren Kunden nicht nur die Sicherheit, dass die Folien in der Anwendungszeit auch anstandslos funktionieren, sondern dass diese auch von den OEMs zugelassen sind. Die höchste Qualität anzubieten ist seit der Firmengründung ein festgeschriebenes Ziel und nach dem intern auferlegten Qualitätsmanagement wurde dies auch im Februar 2021 durch das Zertifizierungsaudit für die DIN EN ISO 9001:2015 der GTÜ-Zertifizierungsstelle offiziell bestätigt.

Flottenmanagement: Warum sollten Firmenfahrzeuge eurer Meinung nach foliert werden? Worauf sollte man achten und welche Einschränkungen, beispielsweise bezüglich der Fahrzeuggröße, gibt es?

Markus Schaeffler: Wir sind mit Fahrzeugen aus allen Segmenten groß geworden, daher gibt es hier auch eigentlich keine Einschränkungen.

Zudem gehören wir seit 2021 zu den OEM-(Original-Equipment-Manufacturers-)Lieferanten und bieten daher Folierungen direkt ab Werk an. Dadurch unterscheiden wir uns von Wettbewerbern in unserer Branche und bieten unseren Kunden Prozesssicherheit in Material, Produktion, Verarbeitung und Administration.

Folierungen sind mittlerweile zu einem Standard geworden, so gibt es nur noch wenige Serviceflotten, die nicht beklebt sind, und das ist schließlich der Zielmarkt. Aber es endet nicht dort: Viele Außendienstmitarbeiter sind sich inzwischen auch über die gesteigerte Aufmerksamkeit durch eine Fahrzeugfolierung im Klaren und möchten ihren Dienstwagen dementsprechend auch wahrgenommen wissen. Dieser Effekt wird noch einmal verstärkt dadurch, dass die Fahrzeughersteller werkseitig nur noch wenige Farben anbieten und auch die Modelle sich immer mehr angleichen. Das heißt: Möchte man sich von der Masse absetzen, geht dies oftmals äußerlich nur über eine Folierung. Gleiches gilt für Unternehmen, deren Farben aus der Corporate Identity nicht über die Lackierungsvarianten des Fahrzeugherstellers abgedeckt werden.

Ein wichtiger Trend im Bereich der Folierungen ist das Thema Nachhaltigkeit: Vor fünf Jahren haben wir begonnen, Latex-Tinten einzusetzen, die komplett ökologisch sind, sowie PVC-freie Folien. Mittlerweile ist der Einsatz dieser Tinten und Folien bei uns zum Standard geworden, wohingegen andere Folien und Tinten nur noch für Spezialanwendungen genutzt werden. Nicht unbedingt auf den Flottenbereich bezogen, nimmt aber auch die Bedeutung von Schutzfolien stetig zu, und das aus dem einfachen Grund, dass eine Nachlackierung oftmals mit einer Wertminderung einhergeht. Hier können Schutzfolien einen wichtigen Beitrag leisten, um den Originallack vor Wettereinflüssen oder auch Steinschlägen zu schützen.

Flottenmanagement: Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Am 12. Oktober findet der 11. SIGNal Flottentag statt. Worauf können sich die Teilnehmer freuen?

Markus Schaeffler: Ähnlich wie in den letzten Jahren wird sich die Gästezahl nicht wesentlich erhöhen. Auf der Ausstellerseite, insbesondere bei den Fahrzeugherstellern, werden wir hingegen deutlich wachsen und es werden auch wieder Marken dabei sein, die gerade erst auf dem europäischen Markt gestartet sind. Nicht zuletzt sind unsere Stargäste Oliver Kahn und Katrin Müller-Hohenstein ein absolutes Highlight für viele unserer Besucher wie auch für mich. Daher kann ich nur empfehlen, sich den Flottentag nicht entgehen zu lassen.

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